Zahnfleischbluten: Auslöser, Bedeutung & Abhilfe
Zahnfleischbluten wird häufig nicht ernst genommen. Dabei ist blutendes Zahnfleisch alles andere als eine Lappalie, sondern weist auf eine entzündliche Erkrankung hin, welche unbehandelt zum Verlust von Zähnen führen kann. Hier werden die Ursachen und vorbeugende Maßnahmen für Zahnfleischbluten erörtert.
Die Ursachen von Zahnfleischbluten
Gesundes Zahnfleisch blutet nicht. Es gibt nur wenige Ausnahmen von dieser Faustregel. So können auch äußere Verletzung des Zahnfleisches, schwangerschaftsbedingte Hormonschwankungen oder ein geschwächtes Immunsystem aufgrund einer zugrunde liegenden Allgemeinerkrankung die Blutungsneigung des Zahnfleisches fördern. In jedem Fall ist es ein ernst zu nehmendes Alarmsignal, wenn das Zahnfleisch bereits bei harmlosen Einwirkungen, wie dem Zähneputzen, zu bluten beginnt. Im frühen Stadium des Zahnfleischblutens, wenn lediglich das Zahnfleischgewebe betroffen ist, nennt man dieses Symptom Gingivitis. Gingivitis wird durch Entzündungsreaktionen auf bakterielle Beläge ausgelöst, welche bei der Zahnpflege nicht gründlich genug entfernt werden. Ursache dafür kann eine unzureichende oder falsche Zahnpflegetechnik oder schwer zugängliche Bereiche im Mundraum, auf denen sich Bakterien abgelagert haben, sein. Die Folge sind stark durchblutete Schwellungen des Zahnfleisches als Abwehrreaktion des Immunsystems und infolge dessen eine erhöhte Blutungsneigung des Zahnfleisches. Werden diese Symptome zu lange ignoriert, kann sich die Entzündung auf den Knochen ausweiten und eine Parodontitis ist die Folge, welcher mit Hausmitteln nicht mehr beigekommen werden kann.
Zahnfleischbluten effektiv vorbeugen
Zahnfleischbluten kann durch die richtige Mundhygiene verhindert werden. Solange es sich um weiche Beläge im Anfangsstadium handelt, können diese mit Zahnbürste, Zahnseide oder Interdentalbürsten gründlich entfernt werden. Das Bluten bestimmter Zahnfleischbereiche ist dabei nicht fehlzudeuten als Begründung, um diese Region bei der Reinigung schonender zu behandeln, sondern das genaue Gegenteil sollte der Fall sein. Hier signalisiert das Zahnfleisch, dass sich bereits Bakterien angelagert haben, welche eine Entzündungsreaktion des Körpers hervorrufen. Nur wenn diese Bakterienansammlungen gründlich entfernt werden, kann der Prozess gestoppt werden und die Entzündung abklingen. Sollten das Zahnfleisch an diesen Stellen zu schmerzempfindlich reagieren, kann vorübergehend auf Mundwasser zurückgegriffen werden, bis der Einsatz von Zahnbürste und Co wieder möglich ist. Gelingt es über längere Zeit nicht, die Beläge selbstständig zu entfernen, droht eine Verkalkung der Ablagerungen, der nur noch zahnärztliche Handinstrumente beikommen können.
Weiterführender Artikel: Parodontitis bekämpfen: die richtige Hygiene ist ausschlaggebend
Professionelle Hilfe vom Zahnarzt
Bei der regelmäßigen Kontrolle kann der Zahnarzt Entzündungsherde im Mund bereits entdecken, bevor sie außer Kontrolle geraten. Die Blutungsneigung des Zahnfleisches ist dabei ein wichtiges Indiz für weitere Maßnahmen zur Entfernung der unerwünschten Bakterienablagerungen. Können diese, zum Beispiel aufgrund unregelmäßiger Zahnarztbesuche, nicht rechtzeitig durchgeführt werden, kann es zu einer fortgeschrittenen Parodontitis kommen, welche zum Rückgang des Knochens führt. In den dadurch entstehenden Zahnfleischtaschen können bakterielle Verkalkungen nur mit einer Tiefenreinigung behandelt werden. Im Idealfall ist diese als Behandlung für die Zahnfleischtaschen ausreichend. In schweren Fällen kann der Zahnarzt jedoch auch eine Zahnfleischkorrektur durchführen, welche die Zahnfleischtaschen und damit schwer zugängliche Entzündungsherde beseitigt.
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