Geschichte der Stadt Solingen (NRW)
Erwartet den Besucher von heute in Solingen eine moderne Großstadt, so blickt die Stadt doch auf eine lange Tradition zurück. So lassen sich die ersten Anfänge der Stadt schon bis ins 8. und 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Blieb das Tal der Wupper selbst von den alten Römern unentdeckt, so brachten diese Jahrhunderte die ersten Siedlungen. Selbst ein hochherrschaftliches Gebäude wie die Schloss Burg entstand in diesen Zeiten und auch die erste Kirche dieser Region wurde in der Zeit ab dem Jahr 750 gebaut. Da die damalige Siedlung Solingen umgeben war von dichten Wäldern, die hauptsächlich Eichen und Buchen vorweisen konnten, war der erste Schritt getan worden, damit die heute noch bekannte Klingenindustrie Solingen als Standort aussuchte.
Mit dem frühen Mittelalter kamen immer mehr bauliche Aktivitäten in Solingen auf. So wurde ein Kloster für die Zisterzienser erbaut und auch der Bergische Dom ist bis zum 14. Jahrhundert entstanden. Jetzt gibt es die ersten Erwähnungen von Ortschaften, wobei 1135 Greverode genannt wurde, dass heute noch als Gräfrath in Solingen zu finden ist. Selbst als Ort christlicher Heiligenverehrung konnte sich Solingen in dieser Zeit beweisen, denn es wurde ab 1309 zum Mittelpunkt der damaligen Katharinenverehrung. In diesem Jahrhundert entstanden auch die wichtigen Zünfte, die Solingen im Laufe der Zeit zu einem florierenden Marktplatz machten. So ist es nicht verwunderlich, dass Solingen schon sehr früh im Jahr 1474 die Stadtrechte erhielt.
Solingen und sein Anfang
Die folgenden Generationen in Solingen erlebten bewegte Zeiten. Da gab zwei schlimme Brände zu vermerken und auch die Pest ging nicht an Solingen vorbei. Und Kriegszeiten wie der Siebenjährige Krieg und der Dreißigjährige Krieg sorgten für viele Veränderungen in Solingen. Und als sich im 19. Jahrhundert das preußische Reich immer mehr ausdehnte, da gehört auch Solingen zu Preußen. Im Laufe der Zeit entstanden einige beeindruckende Bauwerke in Solingen, sodass schon im Jahr 1897 die Müngstener Brücke eingeweiht wurde, die noch heute in Deutschland als die höchste Eisenbahnbrücke gilt. Kriege wie der 1. und 2. Weltkrieg brachten der Stadt immer große Schäden und wer ins Jahr 1993 blickt, der konnte in den Zeitungen große Schlagzeilen finden, denn in diesem Jahr fand der Brandanschlag von Solingen statt.
Betrachtet man die Einwohnerzahlen im Jahr 1949 von mehr als 146000 Bürgern in Solingen, so hat sich die Anzahl bis heute mit mehr als 162000 Bürgern zwar gesteigert, aber nicht sehr wesentlich verändert. Wer mehr über die Geschichte der Stadt Solingen erfahren will, der sollte bei einem Besuch die Museen der Stadt besuchen. Natürlich darf hier die Entwicklung zur Klingenstadt nicht fehlen, aber auch andere Bereiche der Stadtgeschichte werden hier mit vielen Exponaten aufgegriffen. Ob der Turm der Walder Kirche aus dem frühen Mittelalter oder die Kapelle St. Reinoldi, wer die Geschichte der Stadt Solingen erkunden will, der sollte sich die Architektur der Stadt etwas genauer anschauen. So begeistert die Sengbachtalsperre aus dem Jahr 1903 und auch die bergischen Fachwerkhäuser im Stadtgebiet lassen erahnen, wie meisterlich die Baukunst über die Jahrhunderte in dieser Region war.
Solingen – interessant, vielfältig, aufregend.
Ist die Stadt Solingen heute eine moderne deutsche Stadt, so kann der Besucher doch überall architektonische Zeitzeugen finden, die einen Blick auf die bewegte Klingenstadt Solingen werfen können, z.B. im LVR Museum in Solingen.